
"Die drei Musketiere" - Inszenierung 2005, Tournee bis 2009
Ort
Greuterhof Islikon
Aufführungsdaten
Donnerstag, 14. August - Premiere
Freitag, 15. August
Samstag, 16 August
Dienstag, 19. August
Mittwoch, 20. August
Donnerstag. 21. August
Freitag, 22. August
Samstag, 23. August
Dienstag, 26. August
Mittwoch, 27. August
Donnerstag, 28. August
Freitag, 29. August - Derniere
Vorstellungsbeginn: 20:15 Uhr
Die Zuschauertribüne ist überdacht. Wir spielen bei jeder Witterung.
Preise
Fr. 49.—
Mitglieder: Fr. 41.—
In Ausbildung / KulturLegi: Fr. 35.—
Die drei Musketiere
nach Alexandre Dumas
Kammertheater unter freiem Himmel im Greuterhof, Islikon
„Viele Jahre später, zwanzig Jahre später, sollten sich die vier wieder begegnen. Doch für den Augenblick lassen wir sie etwas ausruhen.“
Mit diesem Satz endete im Jahr 2005 das Stück „Die drei Musketiere“ der jungen, frechen, spielfreudigen Theatertruppe. Jetzt sind sie vorüber, die zwanzig Jahre, und es wird Zeit, ein Versprechen einzulösen: Noch einmal wollen Ensemble und Regisseur die besondere Stimmung von damals aufleben lassen. 2025 kramen sie die alten Degen aus dem Fundus, entstauben ihre Mäntel, stimmen ihre Instrumente. Sie soll noch einmal erzählt werden, Alexandre Dumas' berühmte Geschichte vom jungen D'Artagnan, der nach Paris kommt, um ein Musketier des Königs zu werden. Von seinen neuen Freunden, den Haudegen Athos, Porthos und Aramis. Von den Intrigen um Kardinal Richelieu und Mylady de Winter. Eine Geschichte von Mut, Treue, Liebe, Freundschaft.
Doch zwanzig Jahre gehen nicht einfach spurlos vorbei, an keinem von uns. Was ist übrig geblieben von der sprühenden Spiellust, der unbändigen Kraft der Truppe? Müdigkeit, Wehmut und beginnende Arthrose? Oder ist sie noch da, die alte Komplizenschaft? Die Freundschaft, die kaum Worte braucht? Ein Blitzen im Auge, das sagt: „Einer für alle, alle für einen!“
Ein rasanter, musikalischer Theaterabend nach einer wahren Begebenheit.
In über zwanzig Rollen
Moira Albertalli
Simon Engeli
Georg Melich
Giuseppe Spina
Am Akkordeon
Goran Kovačević
Regie
Noce Noseda
Ehrengast
Benjamin Hirsch
Kostüme
Joachim Steiner-Oberndörfer
Fechtchoreographien
Sven Reiner
Lichtdesign
Marco Oliani
Video
Lars Wicki
Regieassistenz
Charles Brenninkmeijer
Grafik
Madlaina Janett
Idee
Engeli/Noseda/Spina
Ensemble

Aramis, Milady de Winter und weitere Rollen – Moira Albertalli
Moira spielt, tanzt, singt. Auch schwebend in der Luft, als Akrobatin. All ihre Fähigkeiten liebt sie gleichermaßen und kombiniert sie einwandfrei. Die gebürtige Tessinerin tretet im 2022 als Hauptfigur beim “Cirque du Soleil” in Saudi-Arabien auf, unter der Regie von LuSi, mit denen sie die Rolle der „Rot/Weißen Königin“ in „Alice! In Wonderland“ 2021/2022 interpretierte. Bis 2019 zog sie mit der Compagnia Finzi Pasca durch die Welt und spielte auf den renommiertesten Bühnen. Darunter Moskau, London, Paris, Rio de Janeiro, Buenos Aires, Hongkong, Seoul, Sidney, BAM in New York, Olympiastadion Sochi 2014, sowie Teatro San Carlo in Neapel. “Chicago”, “S'Dschungelbuech”, “D'Schatzinsle”, “Cabaret”, "Die Schweizermacher", "Lysistrata", “Don Perlimplin”, “Brennende Geduld”, "Die Katze auf dem heissen Blechdach" und “Qivittoq”. Bis heute spielt sie liebendgerne verschiedene Rollen in Schweizer Theater Produktionen. www.moiralbertalli.com

D'Artagnan und weitere Rollen – Georg Melich
Georg Melich absolvierte seine Schauspielausbildung an der Schule des theater der keller in Köln. Danach führte Ihn sein Weg ans Theater Konstanz , wo er von 2005 bis 2010 festes Ensemblemitglied war. In der Zeit zwischen 2010 und 2014 arbeit er als freischaffender Schauspieler. Er gastierte u.a. weiter am Theater Konstanz sowie am Theater Gruppe 80 in Wien, am theater der keller Köln, am Schauspielhaus Düsseldorf, der Komödie Kassel und dem Wallgraben Theater in Freiburg. Von 2014-2020 war er wieder festes Ensemblemitglied des Stadttheater Konstanz. Seit 2020 arbeitete er am TAK in Lichtenstein, Der Gems in Singen und dem Seeburgtheater, sowie für Funk und Fernsehen, zuletzt im ARD Bodenseekrimi „Seeland“. „Die drei Musketiere“ ist nach "Die Katze auf dem heissen Blechdach" seine zweite Zusammenarbeit mit der Theaterwerkstatt Gleis 5. www.georgmelich.de

Athos, Kardinal Richelieu und weitere Rollen – Simon Engeli
Simon Engeli ist Mitgründer der Theaterwerkstatt Gleis 5. Geboren 1978, aufgewachsen in Romanshorn. Studium an der Scuola Teatro Dimitri. Seit 20 Jahren als Schauspieler, Regisseur und Theaterautor tätig. Zahlreiche Tourneen und Gastspiele mit eigenen Inszenierungen, Gast-Engagements an Theatern in der Schweiz und Deutschland. Mit der Puppenspielerin Rahel Wohlgensinger leitet er die Theatertruppe „Puppenspiel.ch“. In dieser Formation entstehen seit 2004 Stücke – häufig für Kinder und Familien. Von 2016 bis 2021 ist er im Ensemble bei „Karl´s kühne Gassenschau“ engagiert. In der Irish Folk Band „A Little Green“ spielt er Geige und Schlagzeug. Er lebt mit seiner Frau und drei Kindern in Kreuzlingen.

Porthos und weitere Rollen – Giuseppe Spina
Giuseppe Spina ist Mitgründer der Theaterwerkstatt Gleis 5. Er macht seine Ausbildung an der Scuola Teatro Dimitri in Verscio. Nach seinem Abschluss produziert er gleich erste eigene Theaterstücke. 2011 stösst er zum A-Cappella Theater-Ensemble Zapzarap, mit dem er bis 2016 über 300 Auftritte bestreitet. Seit 1998 ist er zudem Leadsänger und Gitarrist der Irish-Folk Band «A Little Green». In regelmässigen Abständen produziert, inszeniert und interpretiert er Theaterstücke verschiedener Genres. Seit 2012 arbeitet er auch immer wieder mit Leopold Huber und dem See-Burgtheater Kreuzlingen zusammen. Seit 2024 ist er dort Co-Intendant. Zudem inszeniert er für die Operette Sirnach 2022 „Im weissen Rössl“ und 2025 „Hello Dolly“. Als Darsteller ist er mit „Love Letters“ und „Die Wunderübung“ in Schweizer Kleintheatern unterwegs.

Am Akkordeon Goran Kovačević
Professor für Akkordeon und Kammermusik, wurde 1971 in Schaffhausen geboren und ist ein Verwandlungskünstler zwischen Stilen, Epochen und Kulturen. Notorisch unterschätzt wird sein Instrument; doch ein Ausnahmekünstler wie Goran Kovacevic lehrt seine Zuhörer das Staunen – mit einem Repertoire von Balkanmusik bis Berio. «Ich bin kein Kämpfer für ein unterschätztes Instrument», sagt er, «ich will einfach nur gute Musik machen.» Entdecke die Möglichkeiten: das ist die Einladung ans Publikum, wann immer der Musiker ein Konzertpodium betritt.
Ist das Akkordeon ein Lebewesen? Vielleicht... es brummt und winselt, es atmet, es singt sich die Seele aus dem Leib – vorausgesetzt, man versteht es zu spielen wie Goran Kovacevic, es gleichsam zu umarmen, ihm die ganze Bandbreite an Emotionen zu entlocken, die dieses einzigartige Instrument hervorzurufen vermag.

Regie und Produktionsleitung – Noce Noseda
Noce Noseda ist Mitgründer der Theaterwerkstatt Gleis 5. Er ist Schauspieler und Theaterregisseur.
Geboren 1978 im Tessin, wohnt seit 2004 mit Carin Frei und Sohn Nemo in der Ostschweiz. Schon mit 15 Jahren ist er im Erzähl- und Improvisationstheater in verschiedenen Formationen tätig. Seine Ausbildung an der Scuola Teatro Dimitri schliesst er 1998 ab. Nach der Ausbildung folgen verschiedene Produktionen im Stil der Commedia dell’Arte und des Forumtheaters mit zahlreichen Tourneen weltweit. Seit 2005 übernimmt er Regie und Bearbeitungen von Theaterstücken und ist als Schauspieler in verschiedenen Formationen tätig. In Theaterwerkstatt ist er immer wieder für die Regie verantwortlich. So zum Beispiel für «Die 3 Musketiere» (2005), «In 80 Tagen um die Welt», «Scapins Streiche», «Der Meister und Margarita», «Gut gebrüllt, Löwe!», «Dr. Jekyll und Mr. Hyde», «Der schwarze Kuss», «Am Hang», «Decamerone», «Monty, So ein Chaos!», «Deus ex Machina» und “Der Graf von Monte Christo”.
Drei Fragen an Giuseppe, Simon und Noce
2005 produzierten die beiden langjährigen Freunde Simon Engeli und Giuseppe Spina zum ersten Mal ein Stück gemeinsam mit Noce Noseda. Aus dieser ersten Zusammenarbeit heraus entstand einige Jahre später die Theaterwerkstatt.
Wie kam es dazu, dass ihr euch entschlossen habt "Die drei Musketiere" nochmals zu zeigen?
Giuseppe: Vor ca. 3 Jahren bin ich beim Aufräumen des Kellers auf meinen Sony-Camcorder gestossen, der in den 00er Jahren das Non-Plus-Ultra war in Sachen Videoaufzeichnungen. Ich habe ihn am Strom angehängt, auf Play gedrückt und wurde sogleich auf eine Zeitreise geschickt, und das nicht aufgrund eines Stromschlags: Auf dem kleinen Bildschirm war doch tatsächlich mein Freund Simon zu sehen, wie er auf einem Stuhl sitzt, eine Drehleier in Händen, das Ganze auf einer Openair Bühne, und wie er die Worte ausspricht: „Viele Jahre später, 20 Jahre später, sollten sich die vier Freunde wiedersehen, doch für den Moment, lassen wir sie etwas ausruhen.“ - Es blitzte in meinem Kopf (wieder kein Stromschlag!): "Die 3 Musketiere von Dumas! Das erste Stück, welches Simon, Noce und ich gemeinsam produziert haben. Ich kam nicht umhin zu rechnen. Wann hatten wir die 3 Musketiere denn eigentlich inszeniert? 2005 war die Antwort! Wann würde dieser von Simon gesprochene Satz der Wahrheit entsprechen? 2025! "Diese Chance dürfen wir nicht verpassen", dachte ich mir und erzählte Simon und Noce von der Idee. Was wäre, wenn nach 20 Jahren die Darstellerin und die Darsteller von Athos, Porthos, Aramis und D'Artagnan tatsächlich wieder aufeinandertreffen würden?
Ihr habt also einfach das Textbuch von vor 20 Jahren herausgekramt und spielt das Stück genau so wie damals?
Simon: Ganz so einfach haben wir es uns nicht gemacht. Wir bleiben der Inszenierung von damals und der Geschichte der Musketiere zwar treu, betten das Ganze aber in die Rahmenhandlung eines Wiedersehens ein. Teile der damaligen Schauspieltruppe treffen sich – getreu ihres Versprechens von vor 20 Jahren – wieder, aber es kommen auch neue Mitwirkende hinzu. Es ergeben sich auf der Ebene des Ensembles kleine Handlungsstränge, die wir mit der Basisgeschichte der Musketiere verweben. Ein Beispiel: Der D'Artagnan-Darsteller Georg Melich stösst als Ersatz-Schauspieler neu zur Truppe (der Original-D'Artagnan arbeitet mittlerweile bei Porsche) und gewinnt durch seinen Enthusiasmus und seine Spiellust rasch die Anerkennung und Zuneigung seiner Mitspieler. Das Gleiche erlebt auf seine Art auch der D'Artagnan im Roman, der nach Paris kommt, um sich den Musketieren des Königs anzuschliessen. Wir verwischen absichtlich die Grenzen zwischen Spielern und ihren Figuren, zwischen Geschichte, Wahrheit und Flunkerei.
Ein zweites, weites und lustvolles Feld der Wiederbegegnung mit diesem Stück ist die Frage, wie wir heute zu manchen Witzen, Karikaturen und Klischees von damals stehen. Wir waren damals nicht nur jung und energiegeladen, sondern manchmal auch ganz schön juvenil und albern. Es ist spannend – auch mit neuen Kolleginnen und Kollegen an der Seite – zu erkunden, was noch geht, was eher nicht, und was vielleicht ein kleines Augenzwinkern benötigt.
Ihr habt nun bereits einen Monat geprobt. Wie ist es gelaufen?
Noce: Sehr gut! Es herrscht eine tolle Arbeitsatmosphäre und wir haben eine Menge Spass. Und das ist richtig so! Nicht nur, weil es schön ist, Spass bei der Arbeit zu haben, sondern vor allem, weil “Die drei Musketiere” von vier Freunden erzählt, von vier übermütigen Schurken, die zwischen Duellen und Abenteuern gut miteinander auskommen und Spass haben. Die Arbeitsatmosphäre spiegelt also das Thema des Stücks wider und beeinflusst die Inszenierung, die diese spielerische Haltung annimmt. Auch die Rahmenhandlung, die Freunde, die sich 20 Jahre später wieder treffen, um das Stück, das sie so sehr geprägt hat, noch einmal aufzuführen, erzählt von der Lust an Freundschaft, von einer frechen Komplizenschaft. Meine Rolle als Regisseur ist es, diesen Spass zuzulassen, ihm Raum zu geben um ihn dann zu kanalisieren und in eine theatrale Form zu bringen. Die Schauspieler:innen sind unbändig: Witze, Scherze, geniale und weniger geniale Ideen. Es kommen hundert Eingebungen und Spässe pro Minute. Wenn Einer improvisiert und die Kolleg:innen es vor Lachen einfach nicht mehr aushalten, ist es oft unmöglich zu sagen, wo die Figur anfängt und wo der Darsteller aufhört. Was mich betrifft: Ich versuche eine Balance zwischen Spass, Vernunft und beruflichem Know-how zu finden. Diese Akrobatik kann einen todmüde machen und auch wenn Charles, unser junger Regieassistent, und ich beim Abschreiben einer improvisierten Szene fast wahnsinnig werden, weil dreissig mögliche Varianten entstanden sind… was soll’s?! Wenn man Frische und Authentizität auf der Bühne will, muss man die Schauspieler:innen machen lassen! Moira, Georg, Giuseppe und Simon — und natürlich auch Goran, der musikalisch improvisierend und mit seinem einzigartigen Humor die Aktion gestaltet — diese fünf kühnen Gesellen also, sind sehr intelligente Künstler:innen, die wissen, dass man den Begriff „spielen” im Theater nicht zufällig verwendet. Sie haben auch bei der Dramatik Spass, und davon gibt es im Stück eine gute Portion! Man merkt: Ich bin ein grosser Fan dieser Gauner:innen und ich bin mir ziemlich sicher, dass das Publikum sie auch lieben wird.
Vergangene Greuterhof-Inszenierungen
2023 – Brennende Geduld
"Worte muss man im Mund abschmecken. Man muss sie auf der Zunge zergehen lassen."
aus Brennende Geduld
Regie: Giuseppe Spina
2022 – Der Graf von Monte Christo
"Schauen wir zu, wie Theater zeigt, was Theater ausmacht."
thurgaukultur.ch
Regie: Noce Noseda
2019 – Der alte Mann und das Meer
"Raffiniert verwebt die Inszenierung reale und traumhafte Ebene."
Thurgauerzeitung
Regie: Carin Frei
2018 – Am Hang
"Kein leichter Stoff, um ihn auf einer Bühne publikumswirksam umzusetzen. Der Roman hat im Greuterhof tatsächlich Kontakt mit der Welt aufgenommen."
Thurgaukultur
Regie: Noce Noseda
2017 – Der schwarze Kuss
"Regisseur Noce Noseda nutzt jede Ecke, jedes Fenster des Hofes, hält witzige Einfälle parat, hält das Gleichgewicht zwischen Lebensfreude und Melancholie, zwischen Ernst und Übermut."
Tagblatt
Regie: Noce Noseda
2016 – Dr. Jekyll und Mr. Hyde
"Das Spiel ausgezeichnet, die Stimmung magisch."
thurgaukultur
Regie: Noce Noseda
2024 – Die Katze auf dem heissen Blechdach
«Warum habt ihr euren Kindern Hundenamen gegeben?»
aus Die Katze auf dem heissen Blechdach
Regie: Giuseppe Spina