Samstag, 30. September 2023 - 18:00 bis 23:00 Uhr
Die Nacht der Debüts
Wir lieben Anfänge!
Willkommen zur ersten Debüt-Nacht in der Theaterwerkstatt Gleis 5!
Ein Format, das genau das richtige für uns ist: Denn wir lieben Anfänge, Newcomerinnen und natürlich gute Geschichtenerzähler. Also seien Sie unbedingt dabei, wenn fünf junge literarische Stimmen aus Deutschland und der Schweiz uns ihre Geschichten lesen und erzählen.
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Bettina Scheiflinger – «Erbgut»
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Edith Gartmann – «Schongebiet»
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Behzad Karim Khani – «Hund, Wolf, Schakal»
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Elena Fischer – «Paradise Garden»
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Lidija Burčak – «Nöd us Zucker»
Ausserdem sprechen wir mit Michèle Minelli (Schriftstellerin und Schreibcoach) und Cornelia Mechler, Geschäftsführerin des A*dS (Autorinnen und Autoren der Schweiz).
Konzeption
Judith Zwick
Zeit
18 bis 23 Uhr
Moderation
Judith Zwick und Cornelia Mechler
Medienpartner
Das Programm
Lesungen A
18:00 bis 19:30 Uhr
Bettina Scheiflinger
«Erbgut» (Kremayr & Scheriau)
Moderation: Cornelia Mechler
Das erste Buch - Mit dem
Schreiben anfangen.
Gespräch mit Michèle Minelli
und Cornelia Mechler
Moderation: Judith Zwick
Edith Gartmann
«Schongebiet» (Edition Bücherlese)
Moderation: Cornelia Mechler
Pause: Bar, Baguettes und Büchertische
Lesungen B
20:00 bis 21:30 Uhr
Behzad Karim Khani
«Hund, Wolf, Schakal» (Hanser)
Elena Fischer
«Paradise Garden» (Diogenes)
Moderation: Judith Zwick
Pause: Bar, Baguettes und Büchertische
Lesung C
22:00 bis 22:45 Uhr
Lidija Burčak
«Nöd us Zucker» (Der gesunde Menschenversand)
Moderation: Judith Zwick
Ausklang
Die Autor:innen und ihre Geschichten
Behzad Karim Khani
Behzad Karim Khani wurde 1977 in Teheran geboren, seine Familie ging 1986 nach Deutschland. Er studierte Medienwissenschaften und lebt heute in Berlin-Kreuzberg, wo er schreibt und die Lugosi-Bar betreibt. Sein Debüt «Hund, Wolf, Schakal» ist 2022 bei Hanser erschienen und erhielt den Debütpreis des Harbour Front Literaturfestivals.
Behzad Karim Khani spricht über seinen Debütroman "Hund, Wolf, Schakal".
Copyright: Valerie Benner
«Hund, Wolf, Schakal»
Nach der Hinrichtung der Mutter im Tumult der Iranischen Revolution fliehen der elfjährige Saam und sein kleiner Bruder Nima mit ihrem Vater nach Deutschland. Doppelt fremd im arabisch dominierten Neukölln, fristet der Vater ein Leben zwischen Taxifahren, Backgammon und Scham, während Saam versucht, die Rolle des Familienoberhaupts auszufüllen. Mit allen Mitteln erkämpft er sich Respekt unter den brutalen Straßengangs, um seinen Bruder Nima zu beschützen. Bis er eines Tages zu weit geht.
Copyright: Julia Sellmann
Elena Fischer
Elena Fischer, geboren 1987, hat Komparatistik und Filmwissenschaft in Mainz studiert, wo sie mit ihrer Familie lebt. 2019 und 2020 nahm sie an der Darmstädter Textwerkstatt unter der Leitung von Kurt Drawert teil. Mit einem Auszug aus ihrem Debütroman «Paradise Garden» war sie 2021 Finalistin beim 29. open mike und gewann den Literaturförderpreis der Landeshauptstadt Mainz für junge Autorinnen und Autoren. Ihr Romandebüt «Paradise Garden» erscheint im August 2023 bei Diogenes.
«Paradise Garden»
Die 14-jährige Billie verbringt die meiste Zeit in ihrer Hochhaussiedlung. Am Monatsende reicht das Geld nur für Nudeln mit Ketchup, doch ihre Mutter Marika bringt mit Fantasie und einem großen Herzen Billies Welt zum Leuchten. Dann reist unerwünscht die Großmutter aus Ungarn an, und Billie verliert viel mehr als nur den bunten Alltag mit ihrer Mutter. Als sie Marika keine Fragen mehr stellen kann, fährt Billie im alten Nissan allein los – sie muss den ihr unbekannten Vater finden und herausbekommen, warum sie so oft vom Meer träumt, obwohl sie noch nie da war.
Bettina Scheiflinger
Bettina Scheiflinger, geboren 1984 in der Schweiz. Auf das Lehramtsstudium und einige Jahre Unterrichtstätigkeit folgte 2017 der Umzug nach Wien. Studium der Sprachkunst an der Universität für angewandte Kunst sowie am Literaturinstitut Biel. Sie schreibt Theaterstücke und Kurzhörgeschichten, veröffentlicht Prosa in Literaturzeitschriften und Anthologien. Ihr Romandebüt «Erbgut» ist 2022 bei Kremayr & Scheriau erschienen.
«Erbgut»
Mit einem lauten Schrei erblickt ein Kind das Licht der Welt und ein Lebensweg, dessen Bahnen schon vorgegeben zu sein scheinen, nimmt seinen Lauf. Rund um die Ich-Erzählerin wird ein Netz aus Beziehungen offenbar: vom gewalttätigen Großvater väterlicherseits, der NSDAP-Mitglied und später Kriegsgefangener war, der Großmutter mütterlicherseits, die als Tochter von italienischen Gastarbeitern in der Schweiz aufwuchs, bis zu den Eltern, die sich in Bezug auf ihre Vergangenheit in Schweigen hüllen. Als sie erwachsen wird, steht die junge Frau vor der Wahl, welchen Weg sie selbst gehen möchte. Kann sie sich vom unsichtbaren Erbe ihrer Vorfahren lösen?
Edith Gartmann
Edith Gartmann, geboren 1967, wuchs im Safiental, Graubünden, auf. Ausbildung am Kindergarten-Seminar Chur, anschließend Lehr- und Wanderjahre in der Schweiz, Deutschland, Frankreich und England. Sie besuchte die neueKUNSTschule Basel mit Schwerpunkt Malerei und absolvierte den Literaturlehrgang der SAL Zürich. Edith Gartmann lebt in Basel. Ihr Romandebüt «Schongebiet» ist 2022 bei edition Bücherlese erschienen.
Copyright: Ayse Yavas
«Schongebiet»
Im Frühling ist der Fuchs am hungrigsten. Dann sehen die zehnjährige Lisa und ihr kleiner Bruder Paul ihn überall an den steilen Hängen, mit aufgerissenem Maul und langem Schwanz. Gegen die Furcht hilft das Lachen in den fremden Sprachen, die Roman, der den Schulbus fährt, spricht. In Lisas Familie wird mehr geschwiegen als gesprochen. Lisa muss genau beobachten. Sie liest in Vaters Holzhacken, in Mutters Blick zur Wand. Die Sprache sucht sie in den fantasievollen Spielen mit Paul, in Grossvaters Jagdgeschichten und in den paar Büchern der Bibliothekskiste, die sie notfalls ein zweites Mal liest. Als sie eines Tages auf versteckte Briefe über ein verschwiegenes Kind stößt, wachsen ihre Ängste und Fragen über den Kopf.
Lidija Burčak
Als Kind von jugoslawischen Einwanderern kommt Lidija Burčak 1983 in Winterthur auf die Welt. Lieber wäre sie anderswo aufgewachsen und hätte etwas anderes gemacht als das KV. Sie zieht es trotzdem durch. Nach LAP, BMS, KME studiert sie in London Visuelle Anthropologie. Seither arbeitet sie als Filmschaffende und Autorin und liebt es, ein Publikum zu unterhalten. «Nöd us Zucker» ist 2022 erschienen bei: Der gesunde Menschenversand.
Copyright: Yves Bachmann
«Nöd us Zucker»
Ein bisschen Jammern, ein bisschen Jugo und viel Ja zum Leben. Seit 1990 schreibt Lidija Burčak Tagebücher. Diese waren nicht für die Öffentlichkeit gedacht, so schwört sie. Doch sie fasste sich ein Herz und veröffentlichte Auszüge, die sie im Alter von 15 bis 32 geschrieben hat.
Unmittelbar erfahren wir von den Sorgen und Wünschen einer heranwachsenden Seconda: Wut über die Lage der Welt, die Enge der Schweiz und die Langeweile in Winterthur. Eine Coming-of-Age-Geschichte der direkten Art; schonungslose Selbstkritik, nervige Sinnfragen und die Sehnsucht nach einem Leben als Künstlerin.
Ausserdem mit dabei sind:
Michèle Minelli
Michèle Minelli ist Schriftstellerin und Schreibcoach. Sie wuchs in den Kantonen Zürich, Aargau und Schwyz auf. Sie schreibt Prosa (Belletristik und Sachbuch), Drehbücher und Lyrik. Als eidg. dipl. Ausbildungsleiterin und Ausbilderin begleitet sie zudem Menschen in Phasen der Weiterbildung, vorwiegend in den Bereichen Literatur, Kommunikation und Erwachsenenbildung. Sie lebt zusammen mit dem Schauspieler und Schriftsteller Peter Höner auf dem Land. Gemeinsam betreiben sie das www.schreibwerk-ost.ch.
Cornelia Mechler
Cornelia Mechler studierte Germanistik und Kunstgeschichte in Freiburg im Breisgau. Sie arbeitet als Lektorin, Projektleiterin und stellvertretende Verlagsleiterin bei verschiedenen Verlagen (u.a. Piper Verlag, Benteli und Niggli, Scheidegger & Spiess, Park Books) sowie als Leiterin Verwaltung, Marketing und PR für das Kunstmuseum Thurgau und das Ittinger Museum. Seit Mai 2023 als Geschäftsführerin des A*dS (Verband der Autorinnen und Autoren der Schweiz).